Thermostate richtig nutzen und Energie sparen
Jeder kennt das Thermostatventil an den Heizungen. Doch wie funktioniert dies überhaupt? Gibt es Unterschiede? Wie hoch ist das Einsparpotential?
Kurt Burmeister hat diesem Thema nun einen kleinen redaktionellen Beitrag auf unserer Webseite gewidmet und gibt Ihnen so einen Überblick.
Auf den ersten Blick scheint es so, als ob ein Thermostatventil nicht sonderlich kompliziert ist. So besteht es aus zwei Teilen: Dem Wärmefühler und dem Ventil, welches den Durchfluss der Heizungsflüssigkeit regelt.
Häufig sind gerade die Thermostatventile die ältesten Komponenten in der gesamten Heizanlage. Wie die meisten technischen Geräte nutzen auch Heizkörperthermostate mit der Zeit ab. So kann der Temperaturfühler ungenau arbeiten oder der Stift des Ventils klemmt.
Arbeitet ein Thermostat nicht mehr einwandfrei, so geht dies zulasten des Energieverbrauchs.
Anlass also, sich einmal etwas genauer mit dieser kleinen Regeleinheit zu beschäftigen.
Welche Thermostate gibt es?
Während Ventile aus alten Zeiten nur ein oder aus kannten und man die Raumtemperatur damit natürlich auch nicht regeln konnte, können aktuelle Thermostate sehr genau die Temperatur in einem Raum regeln. Möglich ist dies seit dem Jahr 1952, in dem erstmals Fühlerelemente genutzt wurden. Auf diese Weise konnte die Raumtemperatur nun konstant gehalten werden.
Mittlerweile gibt es auch programmierbare Heizkörperthermostate, die zu bestimmten Zeiten die Temperatur in dem Raum auf- oder absenken. Über Funk lassen sich sogar ganze Kreise regeln und moderne Smart Home Technik macht es möglich, dass Ihr Smartphone sogar erkennt, dass Sie sich auf dem Heimweg befinden und der Raum schon einmal aufgewärmt wird.
Wie hoch ist die Ersparnis?
Wenn Sie programmierbare Thermostate verwenden und die Raumtemperatur so nach der Urzeit regeln, beispielsweise im Bad morgens schön warm halten, tagsüber dagegen – wenn es nicht genutzt wird – jedoch auf 16 Grad absenken, können Sie so im Schnitt zehn Prozent Heizkosten einsparen.
Da jedoch jedes Gebäude anders ist und jeder Nutzer ein anderes Heizverhalten hat, können Einsparpotentiale durchaus sehr unterschiedlich ausfallen.
Digitale Temperaturangaben und Zahlen?
Bei programmierbaren Thermostaten haben Sie meistens ein kleines Display, auf dem Sie direkt die Temperatur einstellen können und so die Gradzahl festlegen können.
Konventionelle Thermostate haben dagegen eine Skala von 1 bis 5. Diese Zahlen sind als Orientierung gedacht, da viele bauliche Faktoren noch eine weitere Rolle für die Raumtemperatur spielen. Die Hersteller justieren die Thermostate in der Regel so, dass Sie mit der Einstellung 3 eine Raumtemperatur von ca. 20-21 Grad erreichen. Jede weitere Stufe entspricht einer Temperaturdifferenz von ca. 3-4 Grad.
Die übliche Wohlfühltemperatur liegt als Faustformel bei etwa 20 Grad, für das Schlafzimmer reichen in der Regel auch 16 bis 18 Grad, was der Einstellung 2 entspricht.
Ein klassischer, häufiger Irrtum?
Sie kommen nach Haus und die Heizung ist aus. Ein weiterverbreiteter Glaube ist, dass der Raum nun schneller warm werden wird, wenn der Thermostat voll aufgedreht wird.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Drehen Sie den Thermostat beispielsweise auf Stufe 5 bedeutet dies nicht, dass der Raum schneller warm wird, sondern, dass der Raum auf eine höhere Temperatur gebracht wird. Sie benötigen also mehr Energie.
Auf folgender Grafik sehen Sie, wie Sie Ihr Heizungsthermostat richtig bedienen.
Die Grafik stammt von dem Portal Klima sucht Schutz / CO2oline.de, in dem Kurt Burmeister Partner ist.
Raumtemperatur bei Abwesenheit
Auf welche Raumtemperatur sollte man seine Räume bei Abwesenheit absenken? Diese Frage beschäftigt auch das Portal zum Klimaschutz co2online.
Diese Frage wird viel diskutiert und wir sehen es ebenso, dass sie sich nicht pauschal beantworten lässt, da viele Faktoren eine Rolle spielen, so z.B. die Beschaffenheit der Gebäudehülle oder der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass die Temperaturen nicht zu niedrig sinken, da sonst das Schimmelrisiko steigt. Bei schlecht gedämmten Gebäuden sollte man auch bedenken, dass es eine Zeit dauert, bis die gewünschte Temperatur erreicht wird.
Wie wirken sich alte Heizkörperthermostate aus?
Die Energieverschwendung ist laut co2online enorm. c02online geht auf Grundlage eigener Erhebungen davon aus, dass von den geschätzt 150 Millionen deutschen Heizkörperthermostaten etwa die Hälfte älter ist als 20 Jahre. Das Einsparpotential neuer, nicht programmierbarer Thermostate liegt nach Angaben der Stiftung Warentest und des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), in dem die Thermostat-Hersteller organisiert sind, bei zehn Prozent. Bundesweit könnten durch einen Austausch also etwa drei bis vier Millionen Tonnen CO2 und Mehrkosten für Mieter und Hausbesitzer von einer Milliarde Euro eingespart werden (Quelle co2online).
Wie erkenne ich, ob ich ein neues Thermostatventil benötige?
Die meisten technischen Geräte unterliegen in der Regel einem Verschleiß, so auch Thermostatventile. Wenn Sie mit Ihrem Thermostatventil Ihre Raumtemperatur schlecht regulieren können, beispielsweise wenn die Raumtemperatur auf Stufe 3 deutlich höher ist als 20 Grad und/oder Ihre Thermostatventile älter sind als 15 Jahre, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Heizkörperthermostate die beste Zeit hinter sich haben und sich ein Austausch lohnen kann – denn letztendlich sparen Sie Heizkosten mit einer effizienten Regelung.
Sprechen Sie uns an, gerne beraten wir Sie zu diesem Thema.
Hinweis: Dieser Artikel (Redaktioneller Stand: April 2016) wurde nach besten Wissen für Sie verfasst und soll Ihnen lediglich einen Anreiz geben, sich näher mit der Thematik zu befassen.
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Quellenangaben: Die Grafiken und Informationen stammen von der Kampagnen-Webseite www.klima-sucht-schutz.de sowie dem Hersteller Buderus. Wir bedanken uns hierfür recht herzlich.
Übrigens: Der Klimaschutz ist uns ein wichtiges Anliegen. Daher sind wir offizielle Partner der Kampagne www.co2online.de.